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Generatinendialog – ein gemeinsamer Nenner?

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„Es reicht ein kleiner gemeinsamer Nenner“

Rückschau auf den ersten Generationendialog der Landesseniorenbeauftragten am 06.12.2022

Am 06. Dezember 2022 kamen rund 40 Personen zusammen, die sich grob in „jung“ und „alt“ unterscheiden lassen. Hintergrund war ein vom Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt initiierter Austausch zwischen Personen, die gerade erst ins Berufsleben starten bzw. gestartet sind und Menschen, die bald in den Ruhestand gehen, oder sich bereits in selbigen befinden. Es wurde über Berufswahl, Berufseinstieg und -austritt gesprochen.

Im Vorfeld hätte man davon ausgehen können, dass die Älteren den Jungen sicher vorwerfen, ihren Berufseintritt zu lange hinauszuzögern. Statt etwas „Richtiges zu lernen“, lieber erstmal ein paar Jahre irgendwas studieren…Aber nein! Die Älteren sind zwar durchaus der Meinung, dass der Berufseintritt zügiger voran gehen könnte, sie sahen aber auch ganz stark, dass die vielen Möglichkeiten die Jüngeren überfordern (können). Ein Teilnehmer, der in der Berufsbegleitung tätig ist, sah hier auch die Schulen in der Pflicht:

Wir müssen schon in der 6. Klasse damit beginnen, den Kindern das notwendige Handwerkszeug mitzugeben, damit sie eine nachhaltige Entscheidung treffen können.“

Er schlug einen praktisch orientierten Unterricht in Kombination mit mehr und längeren Praktika vor. Aber auch die Unternehmen und die Eltern seien in der Pflicht. Unternehmen, in dem sie das Praktikum so nah wie möglich am Arbeitsalltag durchführen und den Schüler oder die Schülerin nicht nur Kaffee kochen lassen. Die Eltern, in dem sie mit ihrem Kind Interessen und mögliche Berufe erkunden, Praktika reflektieren und unterstützen.

Ein Unternehmensvertreter stelle dabei die Strategie seiner Firma vor: Das Unternehmen kooperiert schon seit mehreren Jahren mit einer Oberschule aus ihrer Region. Das bedeutet, dass der zuständige Ausbilder aktiv mind. einmal im Jahr die Schule besucht und von den Aufgaben im Unternehmen berichtet. Außerdem bieten sie ganzjährig Praktikumsplätze an. Die Schüler und Schülerinnen haben so frühzeitig einen Bezug zum (regionalen) Unternehmen. Die Praktikanten werden später oft Azubis und danach Fachkräfte im Unternehmen.

Die Fachkräftesicherung funktioniert auf diese Weise dort sehr gut und stellt daher ein gelungenes Modell des Zusammenspiels zwischen Wirtschaft und Schule dar.

Allgemein zeigte sich im Dialog, dass die Jüngeren sich Orientierung wünschen. Sie genießen zwar die Freiheiten, die ihnen die aktuelle Arbeitsmarksituation bietet, aber zu viele Wahlmöglichkeiten verunsichern auch. Daher kann man gar nicht früh genug damit anfangen, sein Kind bei der Berufswahl zu unterstützen. Das bedeutet, mit ihm über den eigenen Beruf zu sprechen und auch zu schauen, wo die Interessen und Fähigkeiten des Kindes liegen – denn, auch da waren sich die Generationen einig: Arbeit sollte (nicht nur, aber auch) Spaß machen.

Wer Näheres zur Veranstaltung erfahren möchte, kann gern hier das Video ansehen oder sich die Dokumentation runter laden.

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